Aktionsmaterialien

Machen Sie in Ihrer Stadt die "Aktion 95", "Aktion 563", "Aktion 34", ...!

Hier finden Sie hilfreiche Materialien, um sich in Ihrer Stadt in Anlehnung an "Aktion 302" gegen die Abschiebung von Roma in den Kosovo zu engagieren. Wenn in vielen Städten und Kreisen Proteste laut werden und sich die politisch Verantwortlichen gegen Abschiebungen von Roma aus dem Kosovo positionieren, kann ein Abschiebeschutz beim Landesinnenministerium erreicht werden.

 

Die Materialien sind als Anregungen gedacht und sollen dabei helfen, Aktionen durchführen zu können, ohne das "Rad neu erfinden" zu müssen.

Dabei sollten Sie darauf achten, dass die Beispiele teilweise mit Logos, Namen, Daten, etc. versehen sind, die nur im Kontext von Münster Sinn machen. Deshalb ersetzen Sie bitte an den entsprechenden Stellen diese Angaben mit denen aus Ihrer Stadt, Ihrem Bündnis, etc.

 

Logo

Hier die Wortmarke der Aktion 302 im Setzkasten, um es an die Anzahl der betroffenen Roma in Ihrer Stadt und die Farbgebung Ihrer Wahl anzupassen.

 

Logo

eps (vektorbasiert z.B. für Freehand, Illustrator oder Corel Draw)

tif (pixelbasiert für z.B. Photoshop)

 

Gebrauchsanweisung

Die Anleitung zur Benutzung des Setzkastens als pdf

Stellwände

Bei all unseren Aktionen dienten diese Stellwänden einerseits als Blickfang und andererseits als Informationstafeln. Je nach Aktion wurden die einzelnen Wände neu oder anders bestückt. Hier die Druckvorlagen unserer ständigen Tafeln. Unsere Tafeln sind im Format DinA0 (deshalb die Größe der Dateien).

 

Aktion 302

Eingangstafel

 

Warum?

Zum Anlass und Sinn der Aktion 302

 

Warum mussten sie fliehen?

 

Warum sie nicht im Kosovo leben können

 

„Am Ende werden alle aus dem Kosovo fliehen.“ Sagte mir die Roma- Wahrsagerin. „Sogar Gott.“

(aus Paul Polanskys „Not a Refugee“)

 

„Ich habe einen jugoslawischen Pass,“ sagte mir ein Zigeuner,„aber die Serben lassen mich nicht über die Grenze. Sie sagen,..

(aus Paul Polanskys „Not a Refugee“)

 

zur Fotoaktion:

 

Schnappschüsse für ein Bleiberecht

Eingangstafel

 

So einfach gehts

Aktionsbeschreibung und Mitmach-Apell

 

Fotoaktion „Schnappschüsse für ein Bleiberecht"

Die folgenden Materialien können helfen, eine ähnliche Fotoaktion wie die „Schnappschüsse für ein Bleiberecht“ der Aktion 302 in Münster am 5.9.2009 zu veranstalten.

Wie bei allen Materialien gilt: Alle Dokumente sind Beispiele, teilweise mit Inhalten, die nur in Münster für die Aktion 302 zu verwenden sind. Deshalb bitte sorgfältig alle münsterspezifischen Angaben wie z.B. „302“, „Münster“, „Amnesty International“, „GGUA“, ... durch die Angaben aus Ihrer Stadt ersetzen. Zu diesem Zweck sind die Dokumente veränderbare Word-Dateien – auch die Fotos müssen ersetzt werden.

 

Planung und Konzept der Aktion

Kurzbeschreibung der Aktion und (in unserem Fall) erforderlichen Vorbereitungen im Überblick

 

Beispiel-To-Do-List

In unserer Vorbereitung erstellte Liste von Aufgaben mit Zeitplan

 

Formulare

in diese Formulare tragen sich UnterstützerInnen mit ihren Namen ein und haben die Gelegenheit, einen Kommentar niederzuschreiben. Zusätzlich erklären sich mit der Veröffentlichung der Fotos einverstanden.

 

Infoblatt für UnterstützerInnen

Informationen über Sinn und Zweck sowie Ablauf und Grunddaten der Fotoaktion

 

Infoblatt für Roma (Romanes)

Informationen über Sinn und Zweck sowie Ablauf der Aktion. Zusätzlich die Erklärung der Möglichkeiten, anonym (ohne Namen, nicht mit dem gesamten Gesicht, ...) fotografiert zu werden.

 

Pressemitteilung im Vorfeld

Pressemitteilung zur Ankündigung der Aktion

 

Stadtratsresolution

Hier im Wortlaut der Resolutionsentwurf des Münsterschen Ausländerbeirats zur Entschließung im Stadtrat. In der Resolution appelliert die Stadt Münster u.a. an das Innenministerium NRW, einen Abschiebeschutz für Angehörige der Roma aus dem Kosovo zu erlassen. Am 30.9.2009 hat der Stadtrat diese Resolution einstimmig verabschiedet.

 

Der Rat der Stadt Münster möge beschließen:

 

"Der Rat der Stadt Münster nimmt zur Kenntnis, dass aufgrund der neuen Verhältnisse auf dem Balkan und die Entstehung der Republik Kosovo nun etwa 300 Menschen, die Hälfte davon Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, dorthin ausreisen und mit der zwangsweisen Rückführung rechnen müssen.

Angesichts der bisher allgemein anerkannten Unmöglichkeit der Rückkehr von Roma in die im Kosovo für sie unmenschlichen Bedingungen, der Bestätigung dieser Verhältnisse auch durch die UNO ist nicht nachzuvollziehen, warum sich die Bedingungen für diese Minderheit allein aufgrund eines Rückübernahmeabkommens von einem Tag auf den anderen verbessert haben sollen. Es ist daher nicht verständlich, dass bisher Abschiebungen aus Deutschland mit Rücksicht darauf unterlassen wurden, nun aber unmittelbar bevorstehen. (siehe auch offener Brief an die Bundeskanzlerin Frau Dr. Angela Merkel vom 20.08.2009)

 

Die Rückkehr in den jungen Staat mit hoher Arbeitslosigkeit stellt vor allem für die betroffenen Kinder und Jugendliche ein Problem dar. Sie kennen die Heimat der Eltern nicht, werden ungewissen sozialen und wirtschaftlichen Strukturen ausgesetzt und haben trotz der mitgebrachten Schulbildung keine Ausbildungs- und Berufschancen. Selbst wenn es den Personen hier noch nicht gelungen ist, sich vollständig in das Stadtleben zu integrieren, stellt eine Rückkehr eine so große Härte dar, dass es die Menschlichkeit gebietet, davon Abstand zu nehmen. Auch die historische Verantwortung gegenüber den Roma rechtfertigt, für diese Menschen eine Amnestie zu erlassen und ihnen ein dauerhaftes Bleiberecht einzuräumen. Dann werden Integrationshilfen angenommen und Erfolg haben. So können zumindest die Jugendlichen und Kinder erfolgreich in Arbeit vermittelt werden, langfristig von öffentlichen Leistungen unabhängig werden und letztlich so ihren Beitrag zur Versorgung ihrer Eltern leisten.

 

1. Der Rat der Stadt Münster fordert daher den Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen auf, sein Recht aus §60 ades Aufenthaltsgesetzes wahrzunehmen und die Abschiebung für Angehörige der Roma in die Republik Kosovo ab sofort für die Dauer von 6 Monaten auszusetzen.

 

2. Der Rat der Stadt Münster fordert daher die zuständigen Gremien und Mandatsträger auf, in einem weiteren Schritt durch Verordnung bzw. Gesetz den jetzt noch hier lebenden Angehörigen der Roma mit Herkunft aus der heutigen Republik Kosovo ein dauerhaftes Bleiberecht unter realistischen Bedingungen zu gewähren.

 

3. Zugleich erinnert der Rat an seine einstimmig verabschiedete Resolution vom 11.02.2009, mit der er eine erhebliche Verbesserung der Altfallregelung eingefordert hat. Diese Forderungen sind inzwischen auch durch zahlreiche andere Kommunalparlamente erhoben worden und dürfen nicht aufgrund der anstehenden Wahltermine auf die lange Bank geschoben werden, weil sonst zahlreiche Menschen ab dem 01.01.2010 in den Duldungsstatus zurückfallen."

 

Marinos – Vorsitzender des Ausländerbeirats