Sami Mustafa in Münster

25.2.2010

 

In Anwesenheit des Regisseurs Sami Mustafa zeigten wir auf Einladung der Dokumentarfilmerin Katrin Schnieders und mit Unterstützung des AStAs der FH Münster, des Integrationsrates und des Kulturamtes der Stadt Münster im SpecOps drei seiner Filme:

 

Road to Home (Dokumentation, 2006, 10 Minuten; wurde am Filmfestival Cannes 2007 vorgeführt)

Ein kurzer Besuch auf der „serbischen“ Seite von Mitrovica

 

One Sun One Nation / Jekh Kham Jekh Sel (Dokumentation, 2007, 20 Minuten)

Die Ortschaft Plemetina liegt sehr nahe an Pristina. Sie ist charmant. Sie ist echt. Und: Dieses Dorf beherbergt Überlebende einer der aufregendsten Reisen der Geschichte: Die Roma. Ihre Vorfahren begannen ihre weltweite Expedition im 11. Jahrhundert in Indien und kamen drei Jahrhunderte später in Südosteuropa an. Seit damals haben sich Roma mit Leidenschaft ihre Tradition bewahrt, sie gleichzeitig aber mit bewundernswerter Flexibilität neuen zeitlichen und örtlichen Gegebenheiten angepasst. Nun sind Roma eine der ethnischen Minderheiten im Kosovo – und zwar eine der am meisten verletzlichen. Mit diesem Film erheben jugendliche Roma im Namen ihrer Vorfahren ihre Stimme.

 

Never Back Home / Nachi Palem Khere (Dokumentation, 2010, 50 Minuten)

Nach dem Ende des Kosovo-Konflikts im Juni 1999 flüchteten zehntausende Serben, Roma, Ashkali und Ägypter – allesamt ethnische Minderheiten. Tausende ihrer Häuser wurden verbrannt, einige wurden ermordet. Um nach Hause zurückzukehren, fehlte oft die Möglichkeit oder der Mut. So wurden diese Kosovaren Flüchtlinge in anderen Ländern oder als „Displaced Persons“ in Serbien oder anderswo im Kosovo angesiedelt. „Never back home“ ist die Geschichte einiger dieser Familien. Der Film möchte die Menschen im Camp von Plemetina ehren und gibt ihnen ein Medium zum Erzählen ihrer Geschichten.

 

Der Regisseur

Sami Mustafa ist ein unabhängiger Filmemacher aus der Roma-Gemeinschaft in Plemetina im Kosovo. Seit 2003 hat er als Regisseur, Produzent und Drehbuchautor über zwanzig Dokumentationen und Kurzfilme gemacht. Diese haben seine eigene Roma-Community sowie Menschenrechtsorganisationen und andere NGO-Projekte im Kosovo, Serbien, Slowenien, Bosnien und Frankreich zum Inhalt. Mustafas Filme haben mehrere Preise gewonnen und wurden auf mehreren Filmfestivals gezeigt. Er ist Leiter seiner eigenen Produktionsfirma Romawood, welche jungen Roma die Gelegenheit gibt, sich schauspielerisch auszudrücken und Dokumentarfilme für die Roma-Communities auf dem Balkan und zukünftig in ganz Europa zu erstellen. Romawood wurde im Jahr 2003 gegründet, als der erste Film im Dorf Plemetina entstand. Dort erlernten die Einwohner des Dorfes mit Hilfe der NGO Balkan Sunflowers die handwerklichen Fähigkeiten, Filme zu machen. Mehr als zwanzig Dokumentationen, Kurzfilme und Musikvideos wurden so über die Kultur und die Kunst der Roma produziert. Einige Werke hatten die Menschenrechte oder das Zusammenleben im Kosovo, in Bosnien, Polen, Frankreich oder Slowenien zum Thema.

 

Bericht der Westfälischen Nachrichten